Aktuell häufen sich die Warnungen aus Gemeinden und Städten über verkeimtes Trinkwasser und die Empfehlung, das Leitungswasser vor Gebrauch abzukochen. Der Mix aus Trockenperioden und extremen Starkregenereignissen sind ein häufiger Auslöser.
Deutschland und Österreich sind im Prinzip wasserreiche Länder. Treten häufiger extreme Wetterereignisse auf, wirkt sich dies direkt auf die vorhandenen Wasserressourcen und deren Wasserqualität aus. In der Folge müssen die mit der Wasserver- und entsorgung sowie mit dem Hochwasser- und Dürremanagement betrauten Einrichtungen zeitnah und flexibel agieren.
Große Regenmengen in kurzer Zeit führen zu Überschwemmungen oder Überflutungen. Dabei können zwei Ereignisse eintreten: Einerseits werden Keller und ganze Geschoße überflutet - dabei können z.B. Heizkessel beschädigt werden werden und Öl kontaminiert das Wasser. Dies kann wiederum ins Grundwasser gelangen und dieses verunreinigen. Andererseits gelangt durch große Wassermengen Oberflächenwasser direkt in Versorgungsbrunnen und damit in unser Trinkwasser. Das bewirkt, dass das Wasser mit gesundheitsgefährdenden Keimen belastet wird.
Natürlich reagieren die Wasserversorgungsunternehmen entsprechend darauf. Kurzfristig wird die Bevölkerung informiert/gewarnt, dass das Wasser aktuell nicht genusstauglich ist. Empfohlen wird, das Wasser vor Genuss abzukochen. Dies hilft, aber nur bedingt. Denn in solchen Fällen ist auch das Zähneputzen, Duschen, Waschen von Obst etc. auch nicht empfehlenswert. D.h. in der täglichen Praxis ist das Wasser de facto nicht verwendbar. Nachdem das Problem von den Wasserversorgungsunternehmen in den Griff bekommen wurde, wird (zumeist - aber nicht immer) Entwarnung gegeben. Das bedeutet, das Wasser wird vom Wasserversorger wieder ohne gefährliche Keimbelastung ins Leitungssystem eingebracht. Damit ist aber leider nicht sichergestellt, dass das Wasser auch in den einzelnen Haushalten unbelastet ankommt. Denn mittlerweile können sich Biofilme in den Leitungen und Armaturen gebildet haben die sich entsprechend festsetzen. Das bedeutet, dass zwar reines Wasser eingespeist wird, aber dieses in den Hausleitungen/Armaturen weiterhin mit z.B. Fäkalkeimen belastet wird. Zurück bleibt leider oft eine große Unsicherheit.
Was tun?
Um Sicherheit zu erhalten, dass das Wasser wieder unbedenklich verwendet werden kann, kann entweder das Leitungssystem thermisch oder chemisch gespült werden (von einem professionellem Unternehmen) und/oder es wird eine Wasseranalyse an einem Entnahmepunkt durchgeführt, die Gewissheit bringt. Dafür kann ein Probennehmer beauftragt werden, der vor Ort die Probe nimmt, oder ein verlässlicher Selbsttest (von einem zuverlässigem Anbieter/Labor) angewendet werden.